Zwölf spirituelle Wegweiser, wenn du gerade in einer (Selbstliebe-) Krise bist
Vor vielen Jahren bin ich über die 12 Regeln des Mensch-Seins gestolpert und habe sie dann vergessen. Erst, als ich neulich in einem Podcast wieder davon hörte, erinnerte ich mich wieder an sie – und ihre tiefe Wirkung, die sie auf mich damals hatten. Als ich vor 6 oder 7 Jahren diese Liste las, war ich in einer tiefen Krise. Ich war schwer depressiv, unendlich traurig und körperlich durch meine Essstörung geschwächt. Selbstliebe war für mich zu dieser Zeit ein abstraktes Konstrukt, das ich bei andern bewunderte. Damals gaben mir diese Regeln Kraft und einen Hoffnungsschimmer: Sie aktivierten ein gewisses Gefühl von Verbundenheit und Dankbarkeit zu einer höheren, wohlwollenden Kraft.
Besonders blieb mir damals Regel Nummer 7 im Gedächtnis. Diese eine war hängen geblieben und ist immer mal wieder ins Bewusstsein hochgeschwommen.
Auch heute berühren mich diese Regeln noch sehr auf einer tiefen Ebene – weil ich sie so wertvoll finde, möchte ich sie gerne mit dir teilen.
Ein Zugang zu Spiritualtät und Selbstliebe, die 12 Regeln, die mich inspirierten
Auch, wenn dir Spiritualität in deinem Leben nicht so wichtig sein sollte, diese Regeln können dein Leben trotzdem bereichern, also lies ruhig weiter! Für mich sind Spiritualität und Selbstliebe miteinander verflochten – aber dazu später noch mehr.
Die wertvollste Quintessenz dieser Regeln für mich ist, dass du alles in der Hand hast – und alles ändern kannst. Dein gesamtes Leben steht dir offen, wenn du die Werkzeuge nutzt, die das Leben dir dafür bereitstellt. Wenn du die Augen dafür öffnest, kannst du erkennen, dass du alle Antworten bereits in dir trägst – und deine Seele um die tiefe Wahrheit des Lebens weiß und du dich bloß daran erinnern musst. Was für eine Kraft liegt in diesen Worten – und welche Schöpferkraft in dir! Du kannst alles nach deinen Wünschen ändern (auch, wenn du jetzt „Ja, aber…!“ denkst.) – du kannst dich selbst lieben lernen, deinen Selbstwert erkennen und selbstbewusst auftreten. Das alles ist möglich – egal, was dir in der Vergangenheit widerfahren ist oder was du gelernt hast. Alles, was du gelernt hast, kannst du auch wieder verlernen oder umlernen!
Ich möchte dich dazu einladen, diese Liste der Regeln des Mensch-Seins als ein hilfreiches kleines Kompendium zu betrachten – nicht, wie starre Regeln, die du befolgen musst. Sie sind eine Einladung. Sie wollen dir das Mensch-Sein erklären und erleichtern.
Nimm dir mit, was mit dir resoniert und lass den Rest einfach beiseite. Vielleicht laufen sie dir später noch einmal über den Weg.
Die 12 Regeln des Mensch-Seins und des Lebens – überliefert aus dem Sanskrit
- Du wirst einen Körper erhalten
Ob es dir gefällt oder nicht, du wirst dieses Leben in einem Körper erfahren. Du bekommst nur diesen einen. Ein Teil der Reise ist es, ihn als Vehikel deiner Seele zu betrachten und deinen Frieden mit deinem Körper zu machen. Es ist eins der wertvollsten Geschenke, die du in deinem Leben erhältst. Gehe vorsichtig und liebevoll damit um.
- Du wirst Lektionen lernen
Du bist in der großen Schule des Lebens angemeldet – es gibt jeden Tag etwas neues zu lernen, eine neue Erfahrung zu machen oder etwas überraschendes zu erleben. Was du lernst kann dir gefallen – muss es aber nicht. Oft genug wirst du Erfahrungen machen, die du vielleicht lieber übersprungen hättest. Für die Evolution deiner Seele sind diese trotzdem unabdingbar.
- Es gibt keine Fehler, nur Lektionen
Lernen geschieht häufig nach dem „Trial and Error“ Prinzip. Du probierst etwas aus. Es kann schief gehen. Egal, ob etwas gleich klappt, oder du einen „Fehler“ machst (und einfach etwas neues ausprobieren musst) – du wirst etwas dabei lernen und daran wachsen.
- Eine Lektion wird sich so lange wiederholen, bis du sie gelernt hast
Manche Erfahrungen werden sich wiederholen, in unterschiedlichsten Formen, mit den verschiedensten Menschen – bis du die zugrunde liegende Lektion verstanden und gelernt hast. Wenn du glaubst, eine Lektion gelernt zu haben und sich die Erfahrung dennoch wiederholt, gibt es offenbar noch mindestens einen weiteren Aspekt zu lernen, den du bisher noch nicht erkannt hattest. - Das Lernen hört niemals auf
Es gibt keinen Aspekt in deinem Leben, der nicht voller Lektionen und neuen Erfahrungen ist. Solange du lebst, wird es etwas neues zu lernen geben. Bleib neugierig: Lernen bedeutet Wachstum und wenn die Lektionen niemals aufhören, hörst du auch nie auf zu wachsen. - „Dort“ ist nicht besser als „hier“
Immer, wenn du denkst „dort“ wirst du glücklicher sein als „hier“ irrst du. Egal, ob du dünner, sportlicher, reicher, beliebter sein willst – sobald du „dort“ angekommen bist, wird es dein neues „hier“ und du wirst ein anderes „dort“ finden, an dem du dein Glück vermutest. Das wahre Geheimnis liegt darin, das Glück schon im „hier“ zu finden – da, wo du jetzt gerade bist. Natürlich darfst und sollst du Ziele haben und deinen Träumen nachgehen. Aber verfalle nicht dem Irrglauben, dass du erst glücklich bist, wenn du x erreicht hast. - Andere sind einfach nur ein Spiegel von dir
Du kannst nichts an einem anderen Menschen lieben oder hassen, was du nicht in dir selbst liebst oder ablehnst. Wenn du etwas in einem anderen Menschen ablehnst, ist es eine Spiegelung deiner Meinung über dich selbst: Es ist ein Aspekt, den du auch bei dir nicht magst – oder eine Fähigkeit, die du selbst gerne hättest. - Was du aus deinem Leben machst, liegt in deiner Hand
Du bekommst mit deinem Leben Zugriff auf alle Ressourcen, die du benötigst, um dein Leben in Fülle zu erschaffen. Ob und wie du sie nutzt, ist dir überlassen. Du hast die Wahl. - Das Leben ist genau das, was du darüber denkst
Die Erfahrungen, die du im Leben machst, richten sich nach deinen Erwartungen. Deine Erwartungen richten sich nach deinen Gedanken. Indem du deine Gedanken formst, formst du auch dein Leben nach deinen Wünschen. - Alle Antworten sind bereits in dir
Für alle Fragen, die du im Leben hast, wirst du die Antwort in dir finden können. Du musst dich nur daran erinnern. Sieh, hör und fühl genau hin. Lass dich dabei unterstützen. - Du wirst all dies vergessen
Um all dies und um all deine Fähigkeiten weiß deine Seele. Und du hast alles bei deiner Geburt vergessen, um dich ganz der menschlichen Erfahrung mit all ihren Facetten hinzugeben. - Du kannst dich daran erinnern, wann immer du willst
Wie du weißt, sind alle Antworten bereits in dir. Auch diese. Du kannst dich sofort an dieses uralte Seelenwissen erinnern, sobald du die Entscheidung dazu triffst.
Selbstliebe und Spiritualität für mich
Die für mich profundesten, berührenden Erkenntnisse sind 7, 11 und 12. Mich an meine eigene (Schöpfer-)Kraft zu erinnern, stärkt mich immer wieder. Und doch vergesse ich es – und darf mich wieder daran erinnern, was ich alles verändern kann. Die Idee, dass ich mich jederzeit an alles erinnern kann, was ich benötige, finde ich so tröstlich – ich fühle mich dadurch verbunden und auch irgendwie getragen. Ich fühle mich dadurch weniger klein, alleun und machtlos – sondern verbunden, stark und schöpferisch!
Verbundenheit mit einer höheren Kraft schenkt vielen Menschen Zuversicht und Kraft – in meinem Leben sind diese Ressourcen auch zentral für meine Selbstliebe-Praxis. Denn um Verbundenheit und Kraft zu spüren, darf ich mich erstmal als dessen würdig betrachten. Das ist für mich eine wichtige Basis: Meine eigene Erlaubnis, mich in meiner schönsten Kraft fühlen zu dürfen. Erst, als ich diesen Sprung geschafft hatte, machte auch meine innere Veränderung einen riesigen Sprung – und damit auch meine Veränderung im Außen.
Ich frage mich, welche dieser Regeln hat wohl dich besonders berührt hat? Hinterlasse mir gerne einen Kommentar <3
Vielen Dank für Ihre schönen Gedankenanstöße zur Selbstliebe. Für uns war es ein harter Weg, bis wir es schafften, uns selbst zu lieben. Und manchmal ist es heute noch in manchen Situationen eine Herausforderung.
Aber die Eigenliebe ist unabdingbar um zu überleben. Das haben wir immer wieder erfahren. Es war für uns nicht leicht – für jeden Einzelnen von uns – es zu schaffen, uns selbst zu mögen. Besonders in unseren jüngeren Jahren und am Anfang unserer Beziehung.
Sich selbst zu mögen geht ja vielleicht noch. Aber sich selbst zu lieben ist nochmal eine Steigerung. Die Selbstliebe zu erringen gleicht einem Sieg bei einem Marathonlauf.
Wer jetzt denkt, Selbstliebe hätte etwas mit Egoismus oder Narzissmus zu tun, der liegt falsch. Für uns ging es darum, uns selbst mit allen Mängeln und Nachteilen zu aktzeptieren. Das ist heute besonders schwer, wenn dir von den Medien vorgegaukelt wird, wie du aussehen musst oder was du besitzen musst, um ein toller Typ zu sein.
Dabei geht es gar nicht darum. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es wichtig ist, mit sich selbst gut auszukommen. Uns gelang das immer besser, als wir im Laufe der Zeit lernten, mit uns selbst nicht zu streng zu sein. Je älter man wird, umso mehr lernt man sich kennen. Man weiß im Laufe der Zeit, was einem gut tut und was man lieber lassen sollte.
Natürlich schlägt man immer wieder gern einmal über die Strenge, trinkt ein Gläschen zu viel oder ist durch zuviel Arbeit viel zu gestresst. Aber im Großen und Ganzen haben wir heute gelernt, auf uns selbst zu schauen und rechtzeitig stop zu sagen, wenn wir einerseits über die Strenge schlagen oder andererseits zu streng zu uns selbst sind.
Es geht doch im Leben darum, sich selbst so gut kennenzulernen und sich mit sich selbst auch ein Stück zu versöhnen und sich so anzunehmen, wie man eben ist. Das bedeutet nicht, dass man noch Verbesserungsversuche machen kann. Aber sich daran aufarbeiten sollte man nicht.